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Psychology of Corrupt Behavior in the Armenian Higher Education System
Type
doctoral thesis
Date Issued
2021-09-20
Author(s)
Hovhannisyan, Ani
Abstract
Corruption erodes education systems worldwide, and the former Soviet countries are among the most affected ones. Being a former Soviet Republic, Armenia is not an exemption. Corruption freely manifests itself in the Armenian Higher Educational System since the implemented anti-corruption practices have not been successful so far. Notwithstanding, only limited research has been done in the prevalence and harm of Educational Corruption in Armenia. This dissertation contributes to the ongoing Educational Corruption research worldwide and the approach is from a psychological perspective. For this purpose, this dissertation pioneers theory-driven research on corruption in Armenia, and uses the Theory of Planned Behavior (TPB) as well as the Model of Prospective Cognition and Psychological Dynamics as contextual frameworks. Using the term Academic Misconduct as a proxy for Educational Corruption, the research investigates the following main question: How do individual perceptions coupled with a universitys anti-corruption performance impact the educational actors intentions to engage in academic misconduct? To provide a comprehensive answer to the posed question, I follow the Mixed Methods approach and conducted qualitative and quantitative analysis with faculty members, administrators, and students from three Armenian public universities. The integrated findings of this dissertation indicate that cheating and plagiarism are the most common forms of Academic Misconduct, followed by favoritism. These forms of misconduct occur in corrupt interactions between the administration and students, the administration and faculty members, the faculty members and students, the faculty members and colleagues. Depending on the type of interaction, decision making processes entail complex mental simulations and social-psychological dynamics. The administrations decisions not to fight against these practices are mostly guided by the urgency to suppress student dismissals and by the pressure to follow social norms. The faculty members decisions to engage in misconduct are guided by fear and frustration, coupled with the need to follow socially acceptable rules. The students decisions to engage in cheating and plagiarism are mostly guided by their perceptions that Academic Misconduct is a widespread practice, which is relatively easy to perform and can remain unpunished. Overall, the findings indicate that Academic Misconduct is not only perceived as a broad, common, and accepted practice that is not difficult to carry out, but that in most cases, it will go unpenalized, is a justifiable action, and even the right thing to do. As a result, in conditions of malfunctioning anti-corruption rules and regulations, and strong social norms that encourage corrupt practices, Academic Misconduct endures in the Armenian Higher Education System.
Abstract (De)
Korruption untergräbt weltweit Bildungssysteme und ehemalige Sowjetstaaten gehören zu den meist Betroffenen. Als eine dieser ist Armenien keine Ausnahme. Korruption manifestiert sich im armenischen Hochschulsystem frei, da umgesetzte Antikorruptionsmassnahmen bisher
nicht erfolgreich waren. Nichtsdestotrotz wurde nur sehr wenig zur Grössenordnung der Bildungskorruption in Armenien und dem resultierenden Schaden geforscht. Diese Dissertation trägt auf dem Ansatz der psychologischen Perspektive zur laufenden Forschung im Bereich der Bildungskorruption bei. Sie leistet Pionierarbeit bei der theoriegeleiteten Korruptionsforschung in Armenien und nutzt dabei die Theorie des geplanten Verhaltens (TGV) sowie das Modell der prospektiven Kognition und der psychologischen Dynamik als kontextbezogene Rahmenbedingungen. Unter Verwendung des Begriffs "akademisches Fehlverhalten" als Stellvertreter für Korruption im Bildungsbereich untersucht die Studie die folgende Hauptfrage:
"Wie wirken sich individuelle Wahrnehmungen in Verbindung mit der Antikorruptionsleistung einer Universität auf die Absichten der Bildungsakteure aus, sich auf akademisches Fehlverhalten
einzulassen? Um eine umfassende Antwort auf die gestellte Frage zu geben, wird dem Ansatz der gemischten Methodik gefolgt und eine qualitative und quantitative Analyse mit
Fakultätsmitgliedern, Verwaltungsverantwortlichen und Studenten von drei öffentlichen armenischen Universitäten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Dissertation zeigen, dass Betrug und Plagiat die häufigsten Formen akademischen Fehlverhaltens sind, gefolgt von Bevorzugung. Diese Formen des Fehlverhaltens treten in Interaktionen zwischen der Verwaltung, Studierenden und Fakultätsmitgliedern auf. Entscheidungsprozesse beinhalten je nach Art der Interaktion
unterschiedliche sozialpsychologische Dynamiken. Die Untätigkeit der Verwaltung wird hauptsächlich von der Not geleitet, den Austritt von Studenten zu unterbinden, sowie vom Druck, sozialen Normen zu folgen. Die Entscheidungen der Fakultätsmitglieder, sich auf Fehlverhalten
einzulassen, werden von Angst und Frustration geleitet, verbunden mit der Notwendigkeit, sozialverträgliche Normen zu befolgen. Die Entscheidungen der Studenten, sich auf Betrug und
Plagiate einzulassen, richten sich hauptsächlich nach ihrer Auffassung, dass akademisches Fehlverhalten weit verbreitet und relativ einfach durchzuführen ist und ungestraft bleibt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass akademisches Fehlverhalten nicht nur als umfassende, verbreitete, akzeptierte, einfach durchzuführende und ungestrafte Praxis wahrgenommen wird. Vielmehr bleibt es in den meisten Fällen ungestraft, wird gerechtfertigt und
verkörpert sogar das richtige Verhalten. Infolgedessen bleibt das akademische Fehlverhalten im armenischen Hochschulsystem aufgrund fehlerhafter Antikorruptionsnormen und aufgrund starker
sozialer Normen, die korrupte Praktiken fördern, bestehen.
nicht erfolgreich waren. Nichtsdestotrotz wurde nur sehr wenig zur Grössenordnung der Bildungskorruption in Armenien und dem resultierenden Schaden geforscht. Diese Dissertation trägt auf dem Ansatz der psychologischen Perspektive zur laufenden Forschung im Bereich der Bildungskorruption bei. Sie leistet Pionierarbeit bei der theoriegeleiteten Korruptionsforschung in Armenien und nutzt dabei die Theorie des geplanten Verhaltens (TGV) sowie das Modell der prospektiven Kognition und der psychologischen Dynamik als kontextbezogene Rahmenbedingungen. Unter Verwendung des Begriffs "akademisches Fehlverhalten" als Stellvertreter für Korruption im Bildungsbereich untersucht die Studie die folgende Hauptfrage:
"Wie wirken sich individuelle Wahrnehmungen in Verbindung mit der Antikorruptionsleistung einer Universität auf die Absichten der Bildungsakteure aus, sich auf akademisches Fehlverhalten
einzulassen? Um eine umfassende Antwort auf die gestellte Frage zu geben, wird dem Ansatz der gemischten Methodik gefolgt und eine qualitative und quantitative Analyse mit
Fakultätsmitgliedern, Verwaltungsverantwortlichen und Studenten von drei öffentlichen armenischen Universitäten durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Dissertation zeigen, dass Betrug und Plagiat die häufigsten Formen akademischen Fehlverhaltens sind, gefolgt von Bevorzugung. Diese Formen des Fehlverhaltens treten in Interaktionen zwischen der Verwaltung, Studierenden und Fakultätsmitgliedern auf. Entscheidungsprozesse beinhalten je nach Art der Interaktion
unterschiedliche sozialpsychologische Dynamiken. Die Untätigkeit der Verwaltung wird hauptsächlich von der Not geleitet, den Austritt von Studenten zu unterbinden, sowie vom Druck, sozialen Normen zu folgen. Die Entscheidungen der Fakultätsmitglieder, sich auf Fehlverhalten
einzulassen, werden von Angst und Frustration geleitet, verbunden mit der Notwendigkeit, sozialverträgliche Normen zu befolgen. Die Entscheidungen der Studenten, sich auf Betrug und
Plagiate einzulassen, richten sich hauptsächlich nach ihrer Auffassung, dass akademisches Fehlverhalten weit verbreitet und relativ einfach durchzuführen ist und ungestraft bleibt.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass akademisches Fehlverhalten nicht nur als umfassende, verbreitete, akzeptierte, einfach durchzuführende und ungestrafte Praxis wahrgenommen wird. Vielmehr bleibt es in den meisten Fällen ungestraft, wird gerechtfertigt und
verkörpert sogar das richtige Verhalten. Infolgedessen bleibt das akademische Fehlverhalten im armenischen Hochschulsystem aufgrund fehlerhafter Antikorruptionsnormen und aufgrund starker
sozialer Normen, die korrupte Praktiken fördern, bestehen.
Language
English
Keywords
Korruption
Armenien
Bildung
EDIS-5110
higher education
academic misconduct
educational corruption
Höhere Bildung
Armenia
psychology of corruption
HSG Classification
not classified
HSG Profile Area
None
Publisher
Universität St. Gallen
Publisher place
St.Gallen
Official URL
Subject(s)
Eprints ID
264344
File(s)
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open access
Name
Dis5110.pdf
Size
4.25 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
9f597cbc4421a5aaa1825eb8cdcfa2fa