Options
Möglichkeiten und Formen bei der Auslagerung von sicherheitspolizeilichen Aufgaben
Type
doctoral thesis
Date Issued
2022-09-19
Author(s)
Brunett, Ursin
Abstract
Ensuring public safety is one of the most primarily tasks of a nation and it is still one of its core tasks today. The police, but also the Swiss Armed Forces, the Border Guard and various other institutions are entrusted with averting danger. In more recent times, private security service companies have gained in importance. This has been done on behalf of the community as well as private individuals. For cost reasons, among other things, they took over tasks that were previously performed by the municipal and cantonal police forces. In addition, the security needs of many citizens seem to be changing. The commissioning of private security service providers is intended to counter this insecurity and improve the subjective well-being of security. However, certain legal questions have to be clarified, when such a contract is awarded. For example, questions arise as to which legal requirements must be fulfilled in order for them to be entrusted with tasks at all, which authorities private security service providers have and in which places and areas they are allowed to operate. Finally, the question of control by the community and liability must also be clarified. The purpose of this paper is to try to answer these questions with regard to the forms and possibilities of outsourcing security police tasks and to show how, to what extent and under what conditions outsourcing to private security service companies can be considered. The present study focuses on the outsourcing of sovereign state tasks to third parties. The communities at all levels (Confederation, cantons, municipalities) must clarify to what extent state tasks can be outsourced to private security service companies and where this is fundamentally not permissible due to the monopoly on violence and police sovereignty. Tasks which cannot be outsourced are those which are connected with sovereign police action and which are enforced against the persons concerned by means of direct coercion if necessary. Tasks which can be outsourced to a limited extent are those which are merely auxiliary functions, but in which the private security service does not have to exercise any discretion. On the other hand, tasks of a purely preventive nature, such as advising citizens on preventive matters, can be outsourced.
Abstract (De)
Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ist eine der ursprünglichsten Aufgaben des Staates und gehört auch heutzutage noch zu dessen Kernaufgaben. Mit der Gefahrenabwehr sind sowohl Polizei, aber auch die Armee, das Grenzwachtkorps und diverse weitere Institutionen betraut. In neuerer Zeit gewannen nicht zuletzt auch private Sicherheitsdienstleister an Bedeutung. Sie erhalten Aufträge sowohl vom Gemeinwesen wie auch von Privaten. Sie übernahmen, unter anderem aus Kostengründen, Aufgaben, welche zuvor durch die kommunalen sowie kantonalen Polizeikorps erfüllt wurden. Zudem scheint sich auch das Sicherheitsbedürfnis vieler Bürger zu wandeln. Die Auftragserteilung an private Sicherheitsdienstleister soll dieser Unsicherheit begegnen und das subjektive Sicherheitsgefühl verbessern. Bei einer derartigen Auftragserteilung sind aber gewisse rechtliche Fragen zu klären. So stellen sich beispielsweise Fragen, welche rechtlichen Anforderungen erfüllt sein müssen, damit ihnen überhaupt Aufgaben übertragen werden können, über welche Kompetenzen private Sicherheitsdienstleister verfügen und an welchen Orten und in welchen Bereichen sie tätig werden dürfen. Schliesslich ist auch die Frage der Kontrolle durch das Gemeinwesen und die Haftung zu klären. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu versuchen, diese Fragen hinsichtlich der Formen und Möglichkeiten bei der Auslagerung von sicherheitspolizeilichen Aufgaben zu beantworten und aufzuzeigen, wie, in welchem Umfang und unter welchen Bedingungen Auslagerungen an private Sicherheitsdienstleister in Betracht gezogen werden können. Die vorliegende Arbeit widmet sich dabei schwergewichtig der Auslagerung von hoheitlichen staatlichen Aufgaben auf Dritte. Die Gemeinwesen auf allen Stufen (Bund, Kantone, Gemeinden) haben dabei zu klären, in welchem Umfang staatliche Aufgaben an private Sicherheitsdienstleister ausgelagert werden können und wo dies aufgrund des Gewaltmonopols und der Polizeihoheit grundsätzlich nicht zulässig ist. Nicht auslagerungsfähig sind diejenigen Aufgaben, die mit einem hoheitlichen polizeilichen Handeln verbunden sind und gegenüber den betroffenen Personen bei Bedarf mittels unmittelbaren Zwangs durchgesetzt werden. Beschränkt auslagerungsfähig sind Aufgaben, die lediglich Hilfsfunktionen darstellen, bei denen der private Sicherheitsdienst aber kein Ermessen ausüben muss. Auslagerungsfähig sind dagegen Aufgaben rein präventiver Natur, wie beispielsweise die Beratung der Bürger in Präventionsangelegenheiten.
Language
German
Keywords
Polizeirecht; Verwaltungsrecht; Gewaltmonopol; Bewachungsgewerbe; EDIS-5093; Verhältnismässigkeitsprinzip; Private security; Legalitätsprinzip; Police; Direct enforcement; Verkehrspolizei; Aufgabenübertragung; Auslagerung; Unmittelbarer Zwang; Grenzwachtkorps
Transportpolizei; Violence; Öffentliche Ordnung; Privater Sicherheitsdienst; Polizeibegriff; Störerprinzip; Security service companies; Public safety; Polizeiaufgaben; Aufgabenprivatisierung; Liability; Sicherheitspolizei; Rechtsschutz; Outsourcing
HSG Classification
not classified
HSG Profile Area
None
Publisher
Universität St. Gallen
Publisher place
St.Gallen
Official URL
Subject(s)
Eprints ID
267337
File(s)
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open access
Name
Dis5093.pdf
Size
1.26 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
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