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Die gesellschaftliche Konstruktion von Gerüchen
ISBN
978-3-658-31572-6
Type
book section
Date Issued
2021
Author(s)
Editor(s)
Eisewicht, Paul
Hitzler, Ronald
Schäfer, Lisa
Abstract (De)
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der olfaktorischen Wahrnehmung und ihrem Erfahrungskorrelat, den Gerüchen. Olfaktorische Wahrnehmung, Geruchssinn, olfaktorischer Sinn und Riechwahrnehmung werden oft synonym mit der Wahrnehmung von Gerüchen verwendet. Der Geruchssinn ist insofern besonders interessant, als er in der abendländischen Philosophie als niedriger, weil animalischer Sinn galt und daher konsequent übergangen wurde – das Humane war vielmehr durch die höheren Sinne gekennzeichnet, nämlich den Sehsinn und den Hörsinn. Auch die bisherige empirische Sozialforschung folgte dieser altehrwürdigen Tradition. Der Beitrag ist in fünf Teile gegliedert: 1. Die Phänomenologie der Geruchswahrnehmung geht dem Riechen als sinnlichem Erleben nach und unterscheidet vorsprachliche und sprachliche Ebene: Riechen ist nicht dasselbe wie über Gerüche zu sprechen. 2. Geruchsexperten I: Was für Erkenntnisse liefert die Geruchsforschung aus naturwissenschaftlicher Sicht (Chemie, Biologie, Neurologie, Medizin)? 3. Wie groß ist die gesellschaftliche und kulturelle Variabilität der Geruchswahrnehmung aus anthropologischer, soziologischer und kulturhistorischer Sicht? 4. Sensory ethnography: Wie werden urbane smellscapes mittels smellwalks erkundet? 5. Geruchsexperten II: Smelldesigner und ihre Kreation von Düften. Im Fazit wird festgestellt, dass sowohl die Fähigkeit, Gerüche differenziert wahrzunehmen als auch das entsprechende Vokabular, sie sprachlich zu benennen, gesellschaftlich sehr unterschiedlich verteilt sind. Was für Herausforderungen resultieren daraus für die empirische Sozialforschung?
Language
German
Book title
Der soziale Sinn der Sinne
Publisher
Springer VS
Publisher place
Wiesbaden
Start page
33
End page
48
Pages
16
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
265742