2023-04-132023-04-13https://www.alexandria.unisg.ch/handle/20.500.14171/59243Zunehmend transnationale Geschäftsbeziehungen stellen Unternehmen vor neue Heraus-forderungen mit widersprüchlichen nationalen Gesetzgebungen und inkonsistenten Erwar-tungen global agierender Stakeholder (v. a. Nichtregierungsorganisationen) umzugehen. Gefördert durch die Auswirkungen negativer externer Effekte wirtschaftlicher Aktivität steigt das Bedürfnis einer globalen Gesellschaft, Unternehmen zu verantwortlichem Umgang mit sozialen und ökologischen Ressourcen anzuleiten. Seitens der Forschung wird versucht über den "Business Case for Corporate Responsibility" Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren. Dabei wer-den Gerechtigkeitsaspekte von der Profitabilität des Handelns abhängig gemacht - Unter-nehmen handeln verantwortlich, wenn es sich rechnet. Genuin gerechtigkeitsbasierten An-sätzen wie z. B. Corporate Citizenship fehlen wiederum Instrumente, um Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung anzuleiten. Fälle wie Shell & Brent Spar oder Nike & Kinderarbeit legen die Vermutung nahe, dass öf-fentlicher Diskurs Unternehmen zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung motivie-ren kann. Psychologische Erkenntnisse von Kohlberg und Oser zeigten eine positive Wir-kung von Diskurs auf die moralische Entwicklung von Individuen. Überträgt man diesen Gedanken auf Organisationen, könnte öffentlicher Diskurs die Möglichkeit zur moralischen Organisationsentwicklung bieten. Durch eine Krise wird ein Unternehmen in seiner Selbst-wahrnehmung verunsichert und versucht über den Dialog mit der Gesellschaft dieser Ver-unsicherung zu begegnen und damit Selbst- und Fremdwahrnehmung wieder in Einklang zu bringen. Dabei scheint es möglich, die Operationslogik von Unternehmen auf ein höheres moralisches Argumentations- und Handlungsniveau zu heben, welches wiederum ein um-fassenderes Verständnis gesellschaftlicher Verantwortung nach sich zieht. Die Analyse zweier Fallstudien soll im Rahmen dieser Arbeit aufzeigen, ob moralpsycholo-gische Erkenntnisse (Kohlberg und Oser) individueller Natur auf Organisationen übertrag-bar sind und damit der Gesellschaft ein Instrument offerieren, um Unternehmen über dis-kursive moralische Organisationsentwicklung zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung zu motivieren.Organizational BehaviourBusiness EthicsOrganizational DevelopmentCorporate ResponsibilityMoral DevelopmentDiscourse EthicsCorporate CommunicationGesellschaftlicher Diskurs und moralische Organisationsentwicklungdissertation project