Baloise-Sicherheitsstudie 2009 : Risikowahrnehmung im alpinen Skisport: Länderübergreifende Analyse
Series
Baloise Sicherheitsstudie
Type
work report
Date Issued
2009
Author(s)
Abstract (De)
Epidemologische Studie - In Auftrag der Basler Versicherungen hat das I-Lab der ETH Zürich und Universität St. Gallen zwischen August und November 2009 eine Studie zu dem Fahrverhalten und Risikoeinstellung im Wintersport durchgeführt.
Die vorliegende Studie hat über eine panelbasierte Befragung in den fünf europäischen Ländern Deutschland, Österreich, Luxemburg, Kroatien und der Schweiz die allgemeine Gefahrenwahrnehmung und Risikoeinschätzung erhoben. Befragt wurden insgesamt 3.989 alpine Schneesportler, wovon 76% reine Skifahrer und 7% reine Snowboarder sind. 17% betreiben beide Sportarten. Um den Bedürfnissen der Landesgesellschaften nachzukommen, liegen die Studienergebnisse in sechs Versionen vor. In der ersten Version werden die Daten über alle fünf Länder hinweg gesamthaft betrachtet. Die anderen fünf Versionen betrachten jeweils die landesspezifischen Erhebungsdaten für die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Kroatien. Alle Versionen liegen in deutscher Sprache vor. Die Version Luxemburg zudem in französischer und die Version Kroatien in kroatischer Sprache. Bei diesem Dokument handelt es sich um die landesübergreifende Version.
Der Aufbau der Studie ist in drei Teile gegliedert, in dem die Kernaussagen jeweils anhand von fünf Thesen diskutiert werden. Im Anschluss werden die Antworten der Befragten zum Thema private Unfallversicherung und mobile Applikation analysiert. Vorgängig wird Vorgehen und Studiendesign erläutert.
Die Analyse von Fahrverhalten und Risikoeinstellung bringt folgende Ergebnisse: Die Einschätzung der persönlichen Routine stimmt meist mit Fahrkönnen und Erfahrung überein. Spass und Erholung sind die Hauptmotive bei der Ausübung des alpinen Wintersports. Wenigfahrer sind in der Regel auch weniger sportlich, bereiten sich nicht auf die Ausübung des Wintersports vor und nutzen meist Leihausrüstung. Die Analyse der Risikobereitschaft zeigt, dass Snowboardfahrer aggressiver sind als reine Skifahrer.
Vergleicht man die subjektive Risikowahrnehmung mit der Wirklichkeit, so zeigen sich grosse Wissenslücken, insbesondere bei den weniger routinierten Schneesportlern. Die weitaus grösste Anzahl an Unfällen sind Selbstunfälle auf leichten Pisten bei guten Wetterverhältnissen, bei denen das eigene Fahrkönnen überschätzt wird. Personen-Kollisionen, schwierige Pistenverhältnisse und schlechtes Wetter werden in ihrem Einfluss deutlich überbewertet. Auch sind die Befragten über weite Teile nicht in der Lage, zwischen Häufigkeit und Schwere einer Unfallart zu unterscheiden.
Vor dem Hintergrund dieser Fehleinschätzung sind folgende Massnahmen in Punkto Prävention sinnvoll: Der Helm schützt nicht vor häufigen, aber von schweren Unfällen. Insbesondere nicht routinierte Fahrer tragen keinen Helm. Zum Schutz vor schweren Kopfverletzungen sollten aber auch diese Helme tragen. Um häufige, aber nicht so schwere Unfälle zu vermeiden, sind vor allem bei nicht routinierten Schneesportlern die folgenden beiden Massnahmen zu empfehlen: Einerseits das ganze Jahr ein wenig Sport zu betreiben, um die allgemeine Fitness zu erhöhen und andererseits eine jährliche Kontrolle der Ausrüstung, insbesondere der Bindung, durchzuführen, bzw. bei Leihausrüstung korrekte Angaben zum Fahrstil zu machen.
Die vorliegende Studie hat über eine panelbasierte Befragung in den fünf europäischen Ländern Deutschland, Österreich, Luxemburg, Kroatien und der Schweiz die allgemeine Gefahrenwahrnehmung und Risikoeinschätzung erhoben. Befragt wurden insgesamt 3.989 alpine Schneesportler, wovon 76% reine Skifahrer und 7% reine Snowboarder sind. 17% betreiben beide Sportarten. Um den Bedürfnissen der Landesgesellschaften nachzukommen, liegen die Studienergebnisse in sechs Versionen vor. In der ersten Version werden die Daten über alle fünf Länder hinweg gesamthaft betrachtet. Die anderen fünf Versionen betrachten jeweils die landesspezifischen Erhebungsdaten für die Länder Deutschland, Österreich, Schweiz, Luxemburg und Kroatien. Alle Versionen liegen in deutscher Sprache vor. Die Version Luxemburg zudem in französischer und die Version Kroatien in kroatischer Sprache. Bei diesem Dokument handelt es sich um die landesübergreifende Version.
Der Aufbau der Studie ist in drei Teile gegliedert, in dem die Kernaussagen jeweils anhand von fünf Thesen diskutiert werden. Im Anschluss werden die Antworten der Befragten zum Thema private Unfallversicherung und mobile Applikation analysiert. Vorgängig wird Vorgehen und Studiendesign erläutert.
Die Analyse von Fahrverhalten und Risikoeinstellung bringt folgende Ergebnisse: Die Einschätzung der persönlichen Routine stimmt meist mit Fahrkönnen und Erfahrung überein. Spass und Erholung sind die Hauptmotive bei der Ausübung des alpinen Wintersports. Wenigfahrer sind in der Regel auch weniger sportlich, bereiten sich nicht auf die Ausübung des Wintersports vor und nutzen meist Leihausrüstung. Die Analyse der Risikobereitschaft zeigt, dass Snowboardfahrer aggressiver sind als reine Skifahrer.
Vergleicht man die subjektive Risikowahrnehmung mit der Wirklichkeit, so zeigen sich grosse Wissenslücken, insbesondere bei den weniger routinierten Schneesportlern. Die weitaus grösste Anzahl an Unfällen sind Selbstunfälle auf leichten Pisten bei guten Wetterverhältnissen, bei denen das eigene Fahrkönnen überschätzt wird. Personen-Kollisionen, schwierige Pistenverhältnisse und schlechtes Wetter werden in ihrem Einfluss deutlich überbewertet. Auch sind die Befragten über weite Teile nicht in der Lage, zwischen Häufigkeit und Schwere einer Unfallart zu unterscheiden.
Vor dem Hintergrund dieser Fehleinschätzung sind folgende Massnahmen in Punkto Prävention sinnvoll: Der Helm schützt nicht vor häufigen, aber von schweren Unfällen. Insbesondere nicht routinierte Fahrer tragen keinen Helm. Zum Schutz vor schweren Kopfverletzungen sollten aber auch diese Helme tragen. Um häufige, aber nicht so schwere Unfälle zu vermeiden, sind vor allem bei nicht routinierten Schneesportlern die folgenden beiden Massnahmen zu empfehlen: Einerseits das ganze Jahr ein wenig Sport zu betreiben, um die allgemeine Fitness zu erhöhen und andererseits eine jährliche Kontrolle der Ausrüstung, insbesondere der Bindung, durchzuführen, bzw. bei Leihausrüstung korrekte Angaben zum Fahrstil zu machen.
Language
German
Keywords
Risikowahrnehmung
Schneesport
Verletzungen
Skifahren
Snowboard
Helm
Epidemologie.
HSG Classification
contribution to practical use / society
Refereed
No
Publisher
Baloise Holding
Publisher place
Basel
Number
1
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
58020
File(s)![Thumbnail Image]()
Loading...
open.access
Name
I-Lab Skistudie 2009 Baloise alle Länder.pdf
Size
1.01 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
54c396e4be441b6bd64301620d1cb402