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Verdinglichung als Schlüsselbegriff Kritischer Theorie
Journal
Berliner Debatte Initial (BDI)
ISSN
0863-4564
Type
journal article
Date Issued
2007-12-24
Author(s)
Abstract (De)
Der Begriff "Verdinglichung" war einer der wichtigsten Begriffe in der Sozialtheorie des westlichen Marxismus. Gegenüber seinem Zwillingsbegriff "Entfremdung", der eher eine Befindlichkeit bezeichnen und erklären möchte, wollte er einen durch die kapitalistische Produktionsweise tiefgreifend veränderten Weltzustand erfassen. Er bezeichnet näherhin soziale Pathologien, die primär aus einer systematischen Misshandlung von Menschen und dem Missverständnis von sozialen Beziehungen als Sachen bestünden, zugleich würden misslicherweise Dinge (wie Aktiengesellschaften oder Währungen) wie Personen behandelt. Aus marxistischer Perspektive fügt dies den "objektiven" Kalamitäten, die der Kapitalismus mit der Ausbeutung, der Ungleichheit und den zyklischen Krisen beschert, noch das subjektive Leid hinzu, dass die Menschen sich selbst, einander und ihre Gesellschaft nicht mehr recht verstehen. Sie fühlen sich in ihrer Gesellschaft also nicht nur "fremd" (und damit unwohl), sie lehnen sich ausserdem trotz ihres Ungemachs nicht in der Art und Weise auf, wie es zunächst zu vermuten und vielleicht zu wünschen steht. Verdinglichungskritik war somit keine rein kontemplative Angelegenheit, sondern zugleich in praktisch-politische Auseinandersetzungen aufklärend eingebunden - daher auch der Name Praxisphilosophie. Kritik und Praxis sind hier eng verklammert, und das gilt es neu zu entdecken.
Language
German
Keywords
Sozialphilosophie
Kritische Theorie
Philosophie der Arbeit
HSG Classification
not classified
Refereed
No
Publisher
WeltTrends
Publisher place
Potsdam
Number
6
Start page
98
End page
114
Pages
17
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
45156
File(s)
Loading...
open access
Name
HenningVerdinglichung2008.pdf
Size
242.33 KB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
631a07b812c2fa613ef82f1cf6c0561f