Peirces Abduktion ist berühmt geworden als Verfahren zur Entdeckung des Neuen. Die Phänomenologie hat sich bisher nicht sonderlich für dieses Thema interessiert, ihr ging es vielmehr um eine Konstitutionsanalyse des unbefragten Bodens der Lebenswelt, jenes Sinnfundaments also, das wir stets als selbstverständlich gegeben voraussetzen. Eine phänomenologische Konstitutionsanalyse müsste eigentlich jene Sinnschichten freilegen, in denen sowohl das „Alte“ als auch das „Neue“ konstituiert werden. Neues kann es nur auf der Grundlage von Altem geben. Was soll denn so anders sein, ob man Altes rekonstituiert oder Neues konstituiert? Konstituiert sich „Neues“ etwa auf genuin andere Weise als „Altes“?
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Book title
Die Entdeckung des Neuen : Qualitative Sozialforschung als Hermeneutische Wissenssoziologie