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"Abwägung" als Relationsnorm-Konstruktion : Konstruktive Überlegungen zur Abwägung im Kontext der Strukturierenden Rechtslehre
Series
Schriften zur Rechtstheorie
ISBN
978-3-428-84356-5
Type
book section
Date Issued
2014
Author(s)
Abstract (De)
Die Abwägung dominiert das methodische Selbstverständnis von Juristinnen und Juristen wohl ebenso wie, etwa im öffentlichen Recht, die Verhältnismässigkeit, das Willkürverbot oder die Baubewilligung das dogmatische. Weiss man nicht mehr weiter, so meint man in aller Regel, an den Punkt gelangt zu sein, wo abzuwägen sei. Dabei greift die methodische Dominanz auf die Dogmatik über. Jeder interessantere Fall einer Baubewilligung oder des Willkürverbots, so scheint es, läuft am Ende auf eine Abwägung hinaus. Der Verhältnismässigkeitsgrundsatz gilt gar als das Paradebeispiel der Abwägung. Diese Omnipräsenz sogar in den dogmatischen All-Stars kontrastiert allerdings mit dem theoretischen Know-how, mit welchem die Abwägung praktisch werden soll. Wer abwägt, tut oft nicht mehr, als ein theoretisches Loch mit etwas Füllmaterial zu stopfen, von dem man eigentlich nicht genau weiss, woraus es besteht.
Mit Theorie hat das nicht mehr viel zu tun. Erst recht nicht mit einer, die der Praxis dienen soll. Mit dem vorliegenden Beitrag wird daher der Versuch unternommen, die Abwägung (oder was dafür gehalten wird) vor dem Zielhorizont einer nachvollziehbaren rechtsgebundenen Methodik zu strukturieren. Diese Aufgabe strebt nach mehr als einer theoretischen Therapie. Es geht um nichts weniger als den Anforderungen von Demokratie und Rechtsstaat, an denen sich die abwägenden Juristinnen und Juristen doch orientieren sollten, Genüge zu tun. Um hierfür von Beginn an auf die richtige Spur zu kommen, beginnt der Weg bei der allgemein gestellten Frage nach den Grundvoraussetzungen einer aussichtsreichen juristischen Methodik. Von dort aus kann das Problem der Abwägung dann schrittweise angegangen, strukturiert und weitergedacht werden. Im Ergebnis resultiert ein Vorschlag, die "Abwägung" auf der Grundlage der normentheoretischen Voraussetzungen der Strukturierenden Rechtslehre als Relationsnorm-Konstruktion zu begreifen.
Mit Theorie hat das nicht mehr viel zu tun. Erst recht nicht mit einer, die der Praxis dienen soll. Mit dem vorliegenden Beitrag wird daher der Versuch unternommen, die Abwägung (oder was dafür gehalten wird) vor dem Zielhorizont einer nachvollziehbaren rechtsgebundenen Methodik zu strukturieren. Diese Aufgabe strebt nach mehr als einer theoretischen Therapie. Es geht um nichts weniger als den Anforderungen von Demokratie und Rechtsstaat, an denen sich die abwägenden Juristinnen und Juristen doch orientieren sollten, Genüge zu tun. Um hierfür von Beginn an auf die richtige Spur zu kommen, beginnt der Weg bei der allgemein gestellten Frage nach den Grundvoraussetzungen einer aussichtsreichen juristischen Methodik. Von dort aus kann das Problem der Abwägung dann schrittweise angegangen, strukturiert und weitergedacht werden. Im Ergebnis resultiert ein Vorschlag, die "Abwägung" auf der Grundlage der normentheoretischen Voraussetzungen der Strukturierenden Rechtslehre als Relationsnorm-Konstruktion zu begreifen.
Language
German
Keywords
Abwägung
Verhältnismässigkeit
Strukturierende Rechtslehre
Relationsnorm
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Book title
"Abwägung". Herausforderung für eine Theorie der Praxis
Publisher
Duncker & Humblot
Publisher place
Berlin
Number
272
Start page
19
End page
86
Pages
68
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
232304