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Schweizer KMU: Eine Analyse der aktuellsten Zahlen (Ausgabe 2022)
Type
work report
Date Issued
2022-03
Author(s)
Abstract (De)
Nicht Grossunternehmen ab 250 Mitarbeitenden (MA) dominieren die Schweizer Unternehmenslandschaft, sondern sogenannte Klein- und Mittelunternehmen (KMU): 99.7 % der Unternehmen in der Schweiz gelten gemäss den neusten provisorischen Zahlen des Bundesamts für Statistik als KMU. Dabei sind die Kleinst- oder Mikrounternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden mit fast 90 % der Unternehmen die häufigste Form von KMU. Die zwei anderen Formen von KMU, nämlich Klein- und Mittelunternehmen, machen zusammen bloss rund jedes zehnte Unternehmen in der Schweiz aus: 8.4 % der Unternehmen sind Kleinunternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden, und bloss 1.6 % der Unternehmen sind Mittelunternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden (BFS, 2021a).
Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen zeigt, dass etwa zwei Drittel der Beschäftigten in der Schweiz – gemessen an Vollzeitäquivalenten (VZÄ) – in KMU tätig sind. Die Beschäftigten sind ungefähr zu gleichen Teilen auf die verschiedenen Unternehmensgrössen bei KMU verteilt: In Mikrounternehmen (< 10 MA) arbeiten 22.7 %, in Kleinunternehmen (10 - 49 MA) 21.6 % und in Mittelunternehmen (50 - 249 MA) 21.0 % der Beschäftigten.
Die Kleinstunternehmen sind nicht in allen Bereichen gleich dominant. Werden die verschiedenen Sektoren miteinander verglichen, so ergibt sich folgendes Bild: Im ersten Sektor – im Landwirtschaftssektor – gibt es fast nur Kleinstunternehmen. Sie machen 98.2 % der Unternehmen aus. Auch im dritten Sektor – im Dienstleistungssektor – sind die Kleinstunternehmen mit 90.6 % der Unternehmen sehr dominant. Und sogar im zweiten – im Industriesektor – liegt ihre Zahl bei 80.4 % der Unternehmen.
Bei der Anzahl der Beschäftigten unterscheiden sich die Sektoren stark: Im ersten Sektor sind fast alle Personen in KMU tätig (99.7 %), und 86.4 % sind in Kleinstunternehmen beschäftigt. Im zweiten Sektor hingegen arbeiten 67.4 % der Beschäftigten in KMU. Mit 15.5 % sind weniger als ein Fünftel der Beschäftigten in Kleinstunternehmen tätig. Im dritten Sektor sind mit 63.2 % der Beschäftigten prozentual im Vergleich zu den anderen Sektoren am wenigsten Personen in KMU tätig. Bei den Kleinstunternehmen ist ihr Anteil aber wieder grösser als bei den Beschäftigten aus dem Industriesektor: 23.0 % der Beschäftigten im Dienstleistungssektor sind Kleinstbetrieben zuzuordnen (siehe Abbildung 2).
Innerhalb der Kantone gibt es grosse Unterschiede, was die Verteilung der Beschäftigten auf die Sektoren anbelangt. Während im Kanton Basel-Stadt überdurchschnittlich viele Beschäftigte in Grossunternehmen in der Industrie und im Dienstleistungsbereich arbeiten, zeigt sich in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden ein anderes und sehr vielfältiges Bild: Die meisten Beschäftigten sind hier in KMU tätig, und zwar in allen Sektoren.
Grosse Unterschiede zeigen auch die Branchen, v.a. wenn die Durchschnittsgrösse der Unternehmen und die Strukturierung der KMU innerhalb einer Branche verglichen wird. Sie reicht von 1.0 Mitarbeitenden in VZÄ pro Unternehmen in der Branche «Künstlerische Tätigkeiten» (Musiker, selbständige bildende Künstler, selbständige Journalisten etc.) bis zu 252 Mitarbeitenden pro Unternehmen in der Branche der Tabakverarbeitung. Eine hohe Anzahl Kleinstunternehmen weisen u.a. die folgenden Branchen auf:
•Immobilienwesen
•Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung
•Gesundheitswesen
•Sonstige freiberufliche Tätigkeiten
•Künstlerische Tätigkeiten
•Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
•Landwirtschaft
In diesen Branchen machen Kleinstunternehmen mehr als 90 % der Unternehmen aus. Im Gegensatz dazu arbeiten in der Pharmabranche oder den Postdiensten nur gerade 17.3 respektive 8.4 % der Beschäftigten (in VZÄ) in KMU.
Bei den Rechtsformen fällt auf, dass die meisten KMU als Einzelfirmen organisiert sind. Insbesondere in der Landwirtschaft sind fast 90 % der KMU Einzelfirmen. KMU der Industrie- und Dienstleistungen sind häufig als AG oder GmbH organisiert. Mit zunehmender Unternehmensgrösse schwindet die Zahl der Einzelfirmen und tendenziell auch jene der GmbH.
Auch dieses Jahr wurde die Überlebensrate neuer Unternehmen in dieser Studienreihe beleuchtet. Branchenübergreifend sind rund 49 % der Unternehmen fünf Jahre nach der Gründung noch aktiv, wobei grosse Unterschiede je nach Branche vorhanden sind. Im Gastgewerbe ist die Überlebensrate mit 38 % am niedrigsten, wogegen diese mit 64 % im Gesundheits- und Sozialwesen am höchsten ist.
Der KMU-Anteil ist auch in anderen Ländern ähnlich. Bei der Beschäftigtenzahl gibt es jedoch Unterschiede – so beschäftigen beispielsweise Grossunternehmen im Vereinigten Königreich (UK) und Deutschland anteilmässig mehr Personen als Grossunternehmen in der Schweiz. Aufgrund dieser Unterschiede können Vergleiche der Unternehmensgrösse mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (BIP pro Kopf) der Länder gezogen werden. Die Trendlinie zeigt einen leicht negativen Zusammenhang zwischen Anteil der KMU eines Landes und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Der behandelte Einfluss von KMU auf das Exportvolumen zeigt, dass in der Schweiz zwar nur rund jedes 13. KMU exportiert, jedoch sind diese dennoch für 42 % des Exportvolumens der Schweiz verantwortlich. Der Grossteil des KMU-Exportvolumens geht von Mittelunternehmen aus. Zudem machen die Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden zwei Drittel aller exportorientierten Firmen und 7 % des gesamten Exportvolumens aus. In Deutschland, Frankreich oder Irland ist der Einfluss von Grossunternehmen deutlich ausgeprägter. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weisen Schweizer KMU einige der höchsten durchschnittlichen Exportvolumen auf (siehe Kapitel 4.10.3).
Ein Blick auf die Beschäftigtenzahlen zeigt, dass etwa zwei Drittel der Beschäftigten in der Schweiz – gemessen an Vollzeitäquivalenten (VZÄ) – in KMU tätig sind. Die Beschäftigten sind ungefähr zu gleichen Teilen auf die verschiedenen Unternehmensgrössen bei KMU verteilt: In Mikrounternehmen (< 10 MA) arbeiten 22.7 %, in Kleinunternehmen (10 - 49 MA) 21.6 % und in Mittelunternehmen (50 - 249 MA) 21.0 % der Beschäftigten.
Die Kleinstunternehmen sind nicht in allen Bereichen gleich dominant. Werden die verschiedenen Sektoren miteinander verglichen, so ergibt sich folgendes Bild: Im ersten Sektor – im Landwirtschaftssektor – gibt es fast nur Kleinstunternehmen. Sie machen 98.2 % der Unternehmen aus. Auch im dritten Sektor – im Dienstleistungssektor – sind die Kleinstunternehmen mit 90.6 % der Unternehmen sehr dominant. Und sogar im zweiten – im Industriesektor – liegt ihre Zahl bei 80.4 % der Unternehmen.
Bei der Anzahl der Beschäftigten unterscheiden sich die Sektoren stark: Im ersten Sektor sind fast alle Personen in KMU tätig (99.7 %), und 86.4 % sind in Kleinstunternehmen beschäftigt. Im zweiten Sektor hingegen arbeiten 67.4 % der Beschäftigten in KMU. Mit 15.5 % sind weniger als ein Fünftel der Beschäftigten in Kleinstunternehmen tätig. Im dritten Sektor sind mit 63.2 % der Beschäftigten prozentual im Vergleich zu den anderen Sektoren am wenigsten Personen in KMU tätig. Bei den Kleinstunternehmen ist ihr Anteil aber wieder grösser als bei den Beschäftigten aus dem Industriesektor: 23.0 % der Beschäftigten im Dienstleistungssektor sind Kleinstbetrieben zuzuordnen (siehe Abbildung 2).
Innerhalb der Kantone gibt es grosse Unterschiede, was die Verteilung der Beschäftigten auf die Sektoren anbelangt. Während im Kanton Basel-Stadt überdurchschnittlich viele Beschäftigte in Grossunternehmen in der Industrie und im Dienstleistungsbereich arbeiten, zeigt sich in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden ein anderes und sehr vielfältiges Bild: Die meisten Beschäftigten sind hier in KMU tätig, und zwar in allen Sektoren.
Grosse Unterschiede zeigen auch die Branchen, v.a. wenn die Durchschnittsgrösse der Unternehmen und die Strukturierung der KMU innerhalb einer Branche verglichen wird. Sie reicht von 1.0 Mitarbeitenden in VZÄ pro Unternehmen in der Branche «Künstlerische Tätigkeiten» (Musiker, selbständige bildende Künstler, selbständige Journalisten etc.) bis zu 252 Mitarbeitenden pro Unternehmen in der Branche der Tabakverarbeitung. Eine hohe Anzahl Kleinstunternehmen weisen u.a. die folgenden Branchen auf:
•Immobilienwesen
•Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung
•Gesundheitswesen
•Sonstige freiberufliche Tätigkeiten
•Künstlerische Tätigkeiten
•Erbringung von sonstigen Dienstleistungen
•Landwirtschaft
In diesen Branchen machen Kleinstunternehmen mehr als 90 % der Unternehmen aus. Im Gegensatz dazu arbeiten in der Pharmabranche oder den Postdiensten nur gerade 17.3 respektive 8.4 % der Beschäftigten (in VZÄ) in KMU.
Bei den Rechtsformen fällt auf, dass die meisten KMU als Einzelfirmen organisiert sind. Insbesondere in der Landwirtschaft sind fast 90 % der KMU Einzelfirmen. KMU der Industrie- und Dienstleistungen sind häufig als AG oder GmbH organisiert. Mit zunehmender Unternehmensgrösse schwindet die Zahl der Einzelfirmen und tendenziell auch jene der GmbH.
Auch dieses Jahr wurde die Überlebensrate neuer Unternehmen in dieser Studienreihe beleuchtet. Branchenübergreifend sind rund 49 % der Unternehmen fünf Jahre nach der Gründung noch aktiv, wobei grosse Unterschiede je nach Branche vorhanden sind. Im Gastgewerbe ist die Überlebensrate mit 38 % am niedrigsten, wogegen diese mit 64 % im Gesundheits- und Sozialwesen am höchsten ist.
Der KMU-Anteil ist auch in anderen Ländern ähnlich. Bei der Beschäftigtenzahl gibt es jedoch Unterschiede – so beschäftigen beispielsweise Grossunternehmen im Vereinigten Königreich (UK) und Deutschland anteilmässig mehr Personen als Grossunternehmen in der Schweiz. Aufgrund dieser Unterschiede können Vergleiche der Unternehmensgrösse mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit (BIP pro Kopf) der Länder gezogen werden. Die Trendlinie zeigt einen leicht negativen Zusammenhang zwischen Anteil der KMU eines Landes und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Der behandelte Einfluss von KMU auf das Exportvolumen zeigt, dass in der Schweiz zwar nur rund jedes 13. KMU exportiert, jedoch sind diese dennoch für 42 % des Exportvolumens der Schweiz verantwortlich. Der Grossteil des KMU-Exportvolumens geht von Mittelunternehmen aus. Zudem machen die Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitenden zwei Drittel aller exportorientierten Firmen und 7 % des gesamten Exportvolumens aus. In Deutschland, Frankreich oder Irland ist der Einfluss von Grossunternehmen deutlich ausgeprägter. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weisen Schweizer KMU einige der höchsten durchschnittlichen Exportvolumen auf (siehe Kapitel 4.10.3).
Language
German
HSG Classification
contribution to practical use / society
HSG Profile Area
SoM - Business Innovation
Publisher
OBT AG
Publisher place
St. Gallen
Pages
68
Subject(s)
Contact Email Address
alexander.fust@unisg.ch
Eprints ID
266150
File(s)
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open access
Name
KMU_Studie_Ausgabe_2022.pdf
Size
3.17 MB
Format
Adobe PDF
Checksum (MD5)
a861e604ddd0c3e8e88a78ce7b3752b2