Nachhaltige Güterfeinverteilung - Sustainable Freight Transport on Local Level
Series
Schriftenreihe
Type
book
Date Issued
2010
Author(s)
Weidmann, Ulrich
Fries, Nikolaus
Bopp, Bernd
Stölzle, Wolfgang
Hofmann, Erik
Gebert, Konstantin
Abstract (De)
Der Güterverkehr ist ein kontroverses Thema. Während Emissionen, Staus, Lärmbelastung, Luftverschmutzung, Unfälle etc. möglichst minimiert werden sollen, sind die Gesamtwirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung auf funktionierende Logistiknetzwerke und damit auch auf den Güterverkehr angewiesen. Ein vordringliches Ziel ist es daher, die Effizienz und Nachhaltigkeit des Strassen- und Schienengüterverkehrs anhaltend zu verbessern. Themen wie Kapazitätsengpässe stellen dabei ein Symptom von grundsätzlichen strukturellen Problemen in der Organisation des gesamten Leistungsspektrums in der Logistikbranche dar. Daher sollte die Organisation der Warenflüsse zwischen Versender und Empfänger ganzheitlich auf ein Optimum gebracht werden. Dies wirft gesamthaft Fragestellungen im Bereich Sendungsgrösse, Transportmittelwahl und Routenwahl auf. Die Schlüsselfrage in diesem Zusammenhang stellt die Struktur der gesamten Transportkette und v.a. die des Vor- und Nachlaufes dar, da dieser massgeblich die Nachfrage im Transportnetzwerk beeinflusst.
Der Themenbereich Nachhaltigkeit ist in der Güterfeinverteilung als Forschungslücke zu identifizieren. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, "Wie sieht ein nachhaltiges Güterfeinverteilsystem aus und wie kann es realisiert werden", zu leisten. Entscheidend ist dabei eine volkswirtschaftliche Betrachtung der drei Akteure Staat, Verlader und Logistikdienstleister. Darüber hinaus soll das nachhaltige Güterfeinverteilsystem die folgenden Anforderungen erfüllen:
1) Befriedigung der logistische Anforderungen der Verlader,
2) Bezahlbarkeit für die drei Akteure,
3) Erfüllung der existierenden und zukünftigen Rahmenbedingungen,
4) Verringerung der Umweltauswirkungen im Vergleich zum bestehenden System,
5) Stufenweise Umsetzbarkeit und
6) Integration von gebräuchlicher und zukunftsfähiger Technologie.
Um den Anforderungen zu entsprechen, sind Transportangebot und Nachfrage adäquat auf das Gesamtsystem abzustimmen. Aus diesem Grund wird zuerst der Status Quo bezüglich der beteiligten Akteure, des Angebotes und der öffentlichen Rahmenbedingungen detailliert analysiert. Dabei sind insbesondere das Akteursverhalten und dessen Einwirkungsmöglichkeiten innerhalb des bestehenden Systems zu klären. Daraus wird ein System Dynamics Modell entwickelt, das Veränderungen der Rahmenbedingungen visualisieren kann. Hier wird von den beiden Thesen ausgegangen, dass einerseits aus einer makro-ökonomischen Perspektive Ineffizienzen auftreten, die aus dem Betrieb verschiedener Landverkehrssysteme Strasse und Schiene zu entstehen. Da der Strassentransport bei der Bedienung von lokalen Netzen effizienter ist, besteht keine Notwenigkeit für Investitionen in Schieneninfrastruktur, die lediglich von Güterzügen befahren werden. Andererseits gelangt das Strassennetz an seine Kapazitätsgrenzen, um das gesamte Transportaufkommen in der Feinverteilung allein über die Strasse abwickeln zu können. Zudem kann eine angestrebte CO2-Reduktion nicht ohne die Unterstützung der Schiene erzielt werden. Daher besteht ein Ziel der Optimierung der Bimodalität der Verkehrsträger. Nur so ist die Systemeffizienz zu steigern. Das entwickelte System Dynamics Modell ermöglicht die Darstellung von Entscheidungsprozessen der privaten und öffentlichen Akteure in einem mittel- bis langfristigen Zeitraum. Mit einem integrativen Ansatz können die Wirkungen von Entscheidungen auf das Gesamtsystem analysiert werden, wobei verschiedene Sub-Systeme und deren Interaktion zu integrieren sind.
In einem nächsten Schritt gilt es, Einflussparameter des Systems festzulegen sowie ein System zur Messung der Systemreaktionen zu erarbeiten. Darauf bauen Massnahmen auf, die sowohl zur Steigerung der Systemeffizienz als auch der -nachhaltigkeit einen Beitrag leisten können. Diese Massnahmen umfassen die Einführung einer CO2-Abgabe, die Errichtung eines CO2-Emissions-Zertifikatehandels im Verkehr, die Erhöhung der LSVA, die Sicherstellung der Vollkostendeckung bei den Infrastrukturen von Strasse und Schiene sowie die Förderung des kombinierten Verkehrs (KV). Anschliessend werden in einer Simulation Messgrössenwerte für das Systemverhalten auf der Basis der genannten Massnahmen generiert. Abschliessend werden die Messgrössen analysiert, das Systemverhalten interpretiert sowie abschliessende Empfehlungen für die privaten und öffentlichen Akteure abgeleitet.
ISBN: 978-3-905826-15-9
Der Themenbereich Nachhaltigkeit ist in der Güterfeinverteilung als Forschungslücke zu identifizieren. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, "Wie sieht ein nachhaltiges Güterfeinverteilsystem aus und wie kann es realisiert werden", zu leisten. Entscheidend ist dabei eine volkswirtschaftliche Betrachtung der drei Akteure Staat, Verlader und Logistikdienstleister. Darüber hinaus soll das nachhaltige Güterfeinverteilsystem die folgenden Anforderungen erfüllen:
1) Befriedigung der logistische Anforderungen der Verlader,
2) Bezahlbarkeit für die drei Akteure,
3) Erfüllung der existierenden und zukünftigen Rahmenbedingungen,
4) Verringerung der Umweltauswirkungen im Vergleich zum bestehenden System,
5) Stufenweise Umsetzbarkeit und
6) Integration von gebräuchlicher und zukunftsfähiger Technologie.
Um den Anforderungen zu entsprechen, sind Transportangebot und Nachfrage adäquat auf das Gesamtsystem abzustimmen. Aus diesem Grund wird zuerst der Status Quo bezüglich der beteiligten Akteure, des Angebotes und der öffentlichen Rahmenbedingungen detailliert analysiert. Dabei sind insbesondere das Akteursverhalten und dessen Einwirkungsmöglichkeiten innerhalb des bestehenden Systems zu klären. Daraus wird ein System Dynamics Modell entwickelt, das Veränderungen der Rahmenbedingungen visualisieren kann. Hier wird von den beiden Thesen ausgegangen, dass einerseits aus einer makro-ökonomischen Perspektive Ineffizienzen auftreten, die aus dem Betrieb verschiedener Landverkehrssysteme Strasse und Schiene zu entstehen. Da der Strassentransport bei der Bedienung von lokalen Netzen effizienter ist, besteht keine Notwenigkeit für Investitionen in Schieneninfrastruktur, die lediglich von Güterzügen befahren werden. Andererseits gelangt das Strassennetz an seine Kapazitätsgrenzen, um das gesamte Transportaufkommen in der Feinverteilung allein über die Strasse abwickeln zu können. Zudem kann eine angestrebte CO2-Reduktion nicht ohne die Unterstützung der Schiene erzielt werden. Daher besteht ein Ziel der Optimierung der Bimodalität der Verkehrsträger. Nur so ist die Systemeffizienz zu steigern. Das entwickelte System Dynamics Modell ermöglicht die Darstellung von Entscheidungsprozessen der privaten und öffentlichen Akteure in einem mittel- bis langfristigen Zeitraum. Mit einem integrativen Ansatz können die Wirkungen von Entscheidungen auf das Gesamtsystem analysiert werden, wobei verschiedene Sub-Systeme und deren Interaktion zu integrieren sind.
In einem nächsten Schritt gilt es, Einflussparameter des Systems festzulegen sowie ein System zur Messung der Systemreaktionen zu erarbeiten. Darauf bauen Massnahmen auf, die sowohl zur Steigerung der Systemeffizienz als auch der -nachhaltigkeit einen Beitrag leisten können. Diese Massnahmen umfassen die Einführung einer CO2-Abgabe, die Errichtung eines CO2-Emissions-Zertifikatehandels im Verkehr, die Erhöhung der LSVA, die Sicherstellung der Vollkostendeckung bei den Infrastrukturen von Strasse und Schiene sowie die Förderung des kombinierten Verkehrs (KV). Anschliessend werden in einer Simulation Messgrössenwerte für das Systemverhalten auf der Basis der genannten Massnahmen generiert. Abschliessend werden die Messgrössen analysiert, das Systemverhalten interpretiert sowie abschliessende Empfehlungen für die privaten und öffentlichen Akteure abgeleitet.
ISBN: 978-3-905826-15-9
Language
German
Keywords
Güterverkehr
Nachhaltigkeit
Feinverteilung
System Dynamics
Vensim
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Publisher
Institut für Verkehrsplanung und Transportsysteme, ETH Zürich
Publisher place
Zürich
Number
151
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
68955