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Emotionale Intersubjektivität. Politische Implikationen der Entzauberung des 'Real Thing' bei Diderot und Henry James
Type
presentation
Date Issued
2016-12-02
Author(s)
Abstract (De)
„I do not ask the wounded person how he feels, I myself become the wounded person.” – Walt Whitman.
Sich in andere Menschen hineinversetzen, ihre Sorgen, Ängste und Nöte mitfühlen und verstehen, das ist auch in den Massendemokratien unserer Tage Bedingung für ein gelingendes Zusammenleben. Ultimativ steckt diese Fähigkeit hinter der in den letzten Jahrzehnten in vielen westlichen Demokratien zu beobachtenden und noch nicht abgeschlossenen Erweiterung des Gerechtigkeits- und Gleichheitsverständnisses auf Gruppen, die davon lange Zeit ausgeschlossen blieben: Frauen, Juden, Schwarze, Homosexuelle, etc. Intersubjektivität erschöpft sich nicht im Verstehen der Argumente anderer, sondern umfasst auch das Verstehen der Gefühle anderer.
Im Rahmen eines reichhaltigeren Begriffes von Intersubjektivität – ich nenne ihn „emotionale Intersubjektivität“ – möchte ich im Vortrag der Frage nachgehen, wie sich die gesellschaftliche Wirksamkeit dieser Art von Intersubjektivität verbessern lässt. Dazu untersuche ich einen Aspekt in Diderots Paradox über den Schauspieler und in dessen Nachfolge in Henry James‘ Kurzgeschichte „The Real Thing“, gemäß dem die Künstlichkeit einer Handlung oftmals eine emotional eindrücklichere und epistemisch besser nachvollziehbare Wirkung auf den Zuschauer entfalten kann als die Authentizität einer Handlung. Darauf basierend frage ich, welche Implikationen sich daraus für eine gelingende Demokratie ergeben.
Sich in andere Menschen hineinversetzen, ihre Sorgen, Ängste und Nöte mitfühlen und verstehen, das ist auch in den Massendemokratien unserer Tage Bedingung für ein gelingendes Zusammenleben. Ultimativ steckt diese Fähigkeit hinter der in den letzten Jahrzehnten in vielen westlichen Demokratien zu beobachtenden und noch nicht abgeschlossenen Erweiterung des Gerechtigkeits- und Gleichheitsverständnisses auf Gruppen, die davon lange Zeit ausgeschlossen blieben: Frauen, Juden, Schwarze, Homosexuelle, etc. Intersubjektivität erschöpft sich nicht im Verstehen der Argumente anderer, sondern umfasst auch das Verstehen der Gefühle anderer.
Im Rahmen eines reichhaltigeren Begriffes von Intersubjektivität – ich nenne ihn „emotionale Intersubjektivität“ – möchte ich im Vortrag der Frage nachgehen, wie sich die gesellschaftliche Wirksamkeit dieser Art von Intersubjektivität verbessern lässt. Dazu untersuche ich einen Aspekt in Diderots Paradox über den Schauspieler und in dessen Nachfolge in Henry James‘ Kurzgeschichte „The Real Thing“, gemäß dem die Künstlichkeit einer Handlung oftmals eine emotional eindrücklichere und epistemisch besser nachvollziehbare Wirkung auf den Zuschauer entfalten kann als die Authentizität einer Handlung. Darauf basierend frage ich, welche Implikationen sich daraus für eine gelingende Demokratie ergeben.
HSG Classification
contribution to scientific community
HSG Profile Area
SHSS - Kulturen, Institutionen, Maerkte (KIM)
Event Title
Politik und Schauspiel: Denis Diderot
Event Location
Wien
Event Date
2. Dezember 2016
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
249867