Bis in die 1950er-Jahre hatte das Studium von Eis und das Erforschen von Klima wenig miteinander zu tun. Glaziologen interessierten sich hauptsächlich für Volumen und Bewegung von Gletschern, derweil Klimatologen klassischerweise Daten zu Lufttemperatur, Feuchtigkeit und Windstärke sammelten, um damit verschiedene Klimazonen zu beschreiben. Wie kam es also, dass Gletschereis zu einem so wichtigen Forschungsgegenstand der Klimaforschung wurde? Zwei Wissenschaftler gelten heute als Pioniere dieser Entwicklung: Die beiden Physiker Hans Oeschger (1927–1998) und Willi Dansgaard (1922–2011). Obwohl keiner der beiden ein klassisch ausgebildeter Klimatologe oder Glaziologe war, machten sie ihre Karriere in der Eis- respektive Klimaforschung.