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Predictive Policing zwischen Gefahrenabwehr und Strafverfolgung
Type
book section
Date Issued
2021
Author(s)
Editor(s)
Abstract (De)
Dieser Beitrag widmet sich der zunehmenden Verwischung der Grenzen zwischen Polizei- und Strafrecht und unternimmt den Versuch, die Verbreitung des sog. Predictive Policing in diese Entwicklung einzuordnen. Gemäss traditionellem Verständnis lassen sich das Polizei- und Strafrecht einerseits anhand ihrer Funktion und andererseits anhand des Vorliegens eines Tatverdachts unterscheiden. Die aktuelle Entwicklung hin zu einem gesteigerten Präventionsbedürfnis, die sich auf einer rechtstheoretischen, materiell-rechtlichen, prozessrechtlichen und polizeirechtlichen Ebene des Strafjustizsystems offenbart, indiziert jedoch eine Veränderung der Ausrichtung dieser Rechtsgebiete. Der modernen strafrechtlichen Konzipierung liegen aufgrund des verstärkten gesellschaftlichen Sicherheitsbedürfnisses gehäuft gefahrenabwehrende Zwecke zugrunde, wobei der sich ins Strafrecht drängende Präventionsgedanke die Grenze zwischen Polizei- und Strafrecht verwischt. Gleichsam gewinnt das Polizei- recht im Rahmen der Verbrechensprophylaxe insgesamt an Bedeutung. Für die juristische Einordnung des Predictive Policing bedeutet dies, dass entsprechende Prognosetools als Mittel der Gefahrenabwehr grundsätzlich sowohl im Polizeirecht als auch in einer Strafverfolgung mit Präventionsfunktion zu verorten sind und sich dieser Trend nicht eindeutig einem der beiden Rechtsgebiete zuordnen lässt.
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
HSG Profile Area
LS - Business Enterprise - Law, Innovation and Risk
Book title
Smart Criminal Justice. Der Einsatz von Algorithmen in der Polizeiarbeit und Strafrechtspflege
Publisher
Helbing Lichtenhahn Verlag
Publisher place
Basel
Start page
123
End page
143
Subject(s)
Eprints ID
262340