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Zwischen Zerbrechen und Bewältigung: seelisches Überleben nach dem Trauma
Journal
Neue Züricher Zeitung (NZZ), Zeitfragen
Type
newspaper article
Date Issued
2005-01-15
Author(s)
Abstract (De)
Der Schock nach dem Tsunami ist gross. Verwaiste Kinder blicken leer in die Kameras. Väter und Mütter suchen ihre verschollenen Kinder. In den ersten Wochen nach dem Trauma sind wir Zeugen der unmittelbaren psychischen Folgen. Wie aber werden die Menschen langfristig mit dem Trauma leben können? Die Traumaforschung hat bei Opfern von Entführungen und Naturkatastrophen, bei jenen des Terroranschlags vom 11. September 2001 oder des Holocaust Reaktionsmuster aufgezeigt. Welche Rückschlüsse lassen sich daraus für die Tsunami-Opfer ziehen? In den ersten Tagen und Wochen nach der Katastrophe stehen viele Überlebende noch unter Schock. Ein Teil von ihnen schweigt. Andere sprechen fast obsessiv über das Erlebte. Viele haben grosse Angst vor einer erneuten Flutwelle. Am Tag erleben sie durch Flashbacks das Trauma in seiner ganzen Stärke immer wieder. Auch im Schlaf bleiben sie von dem Erlebten nicht verschont, ohnmächtig den Albträumen ausgesetzt. Solche psychischen Reaktionen sind normale Reaktionen auf ein Geschehen ausserhalb der Normalität. Sie finden sich bei allen Menschen in den ersten Wochen nach einem Trauma. Bei einem Teil der Opfer nimmt die psychische Belastung jedoch über die Zeit nicht ab. Wenn sie länger als acht Wochen andauert, spricht man von posttraumatischer Belastungsstörung (PTB).
Language
German
Keywords
Trauma
Tsunami
Naturkatastrophe
Bewältigungsstrategien
Coping
Holocaust
HSG Classification
contribution to scientific community
Refereed
No
Publisher
Neue Zürcher Zeitung
Publisher place
Zürich
Number
12
Start page
75
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
21082