Der Lehrplan - Rechtsnatur und Bedeutung

"Curricula are a central instrument in school laws. They have regulating effects on elementary education and ensure the adequate basic education in terms of academic contents. Hence, they substantiate the term of adequate basic education. In addition, they fulfill the following functions: as working documents, curricula provide guidance for teachers and educational publishers inter alia; as information documents, curricula provide information to parents or stakeholders from politics. Cantonal curricula are issued by an executive authority. As an instrument of the planning administration, curricula are a form of action of administrative law. Curricula concretise superordinate law and control administrative discretion. Based on the self-conception of curricula, with reference to their legal framework and taking into account the various players in the elementary school system, curricula are to be classified in terms of their legal nature as a hybrid between indicative and authority-binding plan, whereby the authority-binding content components show parallels to ordinances of executive authorities. In addition to cantonal curricula linguistically regional curricula exist – namely one for each linguistic region of Switzerland. The so-called Lehrplan 21 for the German-speaking part of Switzerland has been developed by the Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK). It is not directly binding and therefore needs to be implemented into cantonal law by the competent cantonal authority. The Plan d’études romand (PER) for the French-speaking part of Switzerland has been developed by the Conférence intercantonale de l’instruction publique de la Suisse romande et du Tessin (CIIP). Since the CIIP has been granted legislative competence by the Convention scolaire romande (CSR) with regard to the adoption of the regional curriculum, the provisions of the PER are strictly binding for the participating cantons. The Piano di studio for the Italian-speaking part of Switzerland has been issued by the cantonal government."

Der Lehrplan ist ein zentrales Instrument des Bildungsrechts und nimmt über verschiedene Funktionen steuernde Wirkung im Grundschulbereich für die Realisierung des ausreichenden Grundschulunterrichts in Bezug auf die schulischen Inhalte wahr. Er konkretisiert den Begriff des ausreichenden Grundschulunterrichts und setzt diesen im Rahmen der Erfüllung der weiteren Funktionen um: So dient der Lehrplan etwa als Arbeitsgrundlage für Lehrpersonen und Lehrmittelverlage oder als Informationsgrundlage für Erziehungsberechtigte und Interessenvertretungen aus der Politik. Der kantonale Lehrplan wird von einer Exekutivbehörde erlassen und gehört als Instrument der Planungsverwaltung zu den Handlungsformen des Verwaltungsrechts. Er dient der Konkretisierung übergeordneten Rechts und der Ermessenssteuerung. Ausgehend vom Selbstverständnis des Lehrplans und unter Bezugnahme auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und unter Beachtung der verschiedenen Akteure des Grundschulwesens ist der Lehrplan in Bezug auf seine Rechtsnatur als Mischform zwischen indikativem und behördenverbindlichem Plan einzuordnen, wobei die behördenverbindlichen Inhaltsbestandteile Parallelen zur Verwaltungsverordnung aufweisen. Neben kantonalen gibt es auch sprachregionale Lehrpläne. Ein solcher besteht für jede der drei Sprachregionen der Schweiz. Der sprachregionale Lehrplan 21 für die deutschsprachigen Kantone wurde von der Deutschschweizer Erziehungsdirektorenkonferenz (D-EDK) erarbeitet. Diesem kommt keine unmittelbare Verbindlichkeit zu, er ist daher über die bisherigen Behörden ins kantonale Recht zu implementieren. Der Plan d’études romand (PER) für die französischsprachigen Kantone wurde durch die Conférence intercantonale de l’instruction publique de la Suisse romande et du Tessin (CIIP) erarbeitet. Da der CIIP durch die Convention scolaire romande (CSR) eine Rechtsetzungskompetenz in Bezug auf den Erlass des sprachregionalen Lehrplans erteilt wurde, ist der PER in den an der Vereinbarung beteiligten Kantonen direkt anwendbar. Der Piano di studio ist für den Kanton Tessin durch den Staatsrat des Kantons erlassen worden.