Leonid Leonov (1899–1984) war einer der erfolgreichsten Sowjetschrift-steller. Sein Roman Der russische Wald (1953) wurde millionenfach auf-gelegt und galt als Klassiker des Sozialistischen Realismus. Allerdings geht die programmatische Überfrachtung des Romans zu Lasten der lite-rarischen Qualität. In seiner Belletristik und Publizistik formulierte Leonov erstaunlich moderne ökologische Forderungen wie etwa eine nachhaltige Forstwirtschaft, die Erhebung des Waldes zu einem Rechtssubjekt, die Gründung von Unterstützungsvereinen und die Schaffung eines staatli-chen Naturschutzkomitees. Damit darf Leonov als Begründer einer öffent-lichen Diskussion über Umweltprobleme in Russland gelten.