Die politische Wirklichkeit ist umkämpft. Politische Sprache wird verhandelt, Koalitionen werden errungen, im Wahlkampf wird um Stimmen gekämpft. Jedoch ist das Terrain, auf dem politisch gehandelt wird, ein unebenes. Politik ist ein Feld epistemischer Unsicherheit. In diesem Beitrag entwickle ich einen Begriff der kollektiven Selbsttäuschung, den ich im Anschluss auf die epistemologischen Bedingungen der Demokratie anwende. Es ist Teil der Demokratie falsch zu liegen und sich zu irren, jedoch zeichnet sich die Demo-kratie im Vergleich zu anderen staatlichen Regierungsformen dadurch aus, dass die politi-schen Akteure in der Regel Rede und Antworten stehen (müssen), Verantwortung über-nehmen (wollen) oder ihre Entscheidungen revidieren (können). Kollektive Selbsttäuschun-gen wären dann nicht als Schwächen des Systems «Demokratie» zu verstehen, sondern viel eher eine Einsicht in die Unsicherheit des Wissens in unserer spätmodernen Welt
Language
English
HSG Classification
contribution to scientific community
Event Title
Nachwuchstagung Deutsche Gesellschaft für Politikwissenschaft