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Ein Land - zwei Geschichten : Die Erinnerungen von Esten und Russen in Estland im Vergleich
Series
Dissertationen / Universität St. Gallen
Type
doctoral thesis
Date Issued
2013
Author(s)
Abstract (De)
Die heutige estnische Gesellschaft lässt eine Spaltung erkennen, die scheinbar entlang einer ethno-nationalen Trennlinie verläuft. Die vorliegende Arbeit versucht anhand von theoretischen Überlegungen und praktischer empirischer Arbeit den Ursachen dieser Trennlinie auf den Grund zu gehen. Wie gezeigt werden konnte, trifft die Konnotation "ethnisch-national" primär auf die estnische Transformationszeit seit 1991 zu und muss für die Sowjetzeit und die Gegenwart differenziert werden. Es hat bereits zu Sowjetzeiten gesellschaftliche Trennungen gegeben, die sich primär strukturell, durch ein zweigleisiges Bildungssystem, getrennte Arbeitsdomänen und eine unterschiedliche Siedlungsstruktur ergaben. Nationale Konnotationen spielten im persönlichen interethnischen Kontakt kaum eine Rolle. Dies änderte sich erst in der Wendezeit, als sich ein estnischer Nationalismus offenbarte, der einen alleinigen Anspruch auf Estland und den neuen Staat erhob. Das interethnische Verhältnis verschlechterte sich in dieser Zeit und entwickelte ein Spannungspotential, dass bis zur Gegenwart Bestand hat. Die heutige estnische Gesellschaft weist noch die gleichen strukturellen Trennungen auf, aber es sind keine ethno-nationale Gründe, die die Gesellschaft spalten, sondern wirtschaftlich-soziale. Wahrgenommene Unterschiede geben somit eher die Schichtzugehörigkeit als die ethnische Herkunft preis.
Language
German
Keywords
Estland
ESSR
russische Minderheit
interethnische Beziehungen
gesellschaftliche Spaltung
Nationalismus
nationales Bewusstsein
Erinnerung
Geschichtspolitik
HSG Classification
contribution to scientific community
HSG Profile Area
SHSS - Kulturen, Institutionen, Maerkte (KIM)
Refereed
No
Publisher
Difo-Druck
Publisher place
Bamberg
Number
4171
Start page
381
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
224685