Intellektueller in Frankreich zu sein, bedeutete in den vergangenen fünfzig Jahren, sich immer wieder von Neuem an Jean-Paul Sartre abzuarbeiten. Wissenschaftler profilierten sich in dieser Arbeit besonders stark. Ihre eigenen Interventionen als Intellektuelle jedoch wurden nie in vergleichbarer Weise einer kritischen Diskussion unterzogen, selbst wenn sie in eine Position der öffentlichen Prominenz aufstiegen, die jener Sartre nahekam. Michel Foucault ist dafür das beste Beispiel. Gerade bei ihm lohnt sich eine Diskussion, bestand doch zwischen Reflexion und Aktion ein Spannungsverhältnis, das für französische Wissenschaftler in der Intellektuellenrolle fortan konstitutiv wurde.