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„Ach wie gut, dass jemand weiß...“ Lehrbezogenes Wissensmanagement in der Hochschullehre. Entwicklung, Beschreibung und Einsatzmöglichkeiten des Reflexionsinstruments LeWiMa
Type
conference paper
Date Issued
2021-09
Author(s)
Krummenauer-Grasser, Astrid
Abstract (De)
Einer ihrer Kerntätigkeiten nachkommend, erarbeiten Hochschuldozierende jedes Semester unter Einsatz personeller, zeitlicher und finanzieller Ressourcen eine Vielzahl an Lehrkonzepten
und Lehr-/Lernmaterialien. Lehre ist jedoch häufig Sache des Einzelnen und findet hinter verschlossenen Türen statt (vgl. Huber 2014, S. 23). Eine Adaption und stärkere Implementation
des betriebswirtschaftlichen Konzepts Wissensmanagement in die Hochschullehre kann helfen, die gemeinsame und systematische Nutzung und Pflege von hochschuldidaktischen Lehr-
Lernmaterialien zu unterstützen (vgl. Autor*innen 2021; Ebner et al. 2015, S. 77; Schweitzer et al. 2019, S. 5) und so die Qualitätsentwicklung in der Hochschullehre zu fördern.
Die Sichtung exemplarischer hochschuldidaktischer Einführungswerke zeigt, dass lehrbezogenes Wissensmanagement d.h. die systematische, effiziente und nachhaltige Nutzung von
Wissen im Kontext Lehre, bis dato nur selten thematisiert wird (vgl. u.a. Böss-Ostendorf & Senft 2018; Ulrich 2016). Dass Hochschuldozierende jedoch ein verstärktes Interesse für eine
nachhaltige, kollaborative und effiziente Gestaltung von Hochschullehre entwickeln, belegen aktuelle Entwicklungen, wie Open Pedagogy respektive Open Educational Practices (vgl. bspw.
Hegarty 2015, S. 2).
Um Reflexions- und damit auch Professionalisierungsprozesse von Dozierenden anzuregen und zu fördern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie hochschuldidaktische
Weiterbildungsangebote sowie Instrumente zur Selbstreflexion (u.a. Evaluationsbögen, Leitfäden) (vgl. Lindemann 2019, S. 206f.; Ulrich 2016, S. 191–197). Obgleich es Instrumente und
Checklisten zur Reflexion von Wissensmanagement in Organisationen gibt (vgl. z.B. Hopf 2009; Mertins, Heisig & Finke, 2001), fehlt bislang ein Instrument, welches es Dozierenden an
Hochschulen erlaubt, ihr „persönliches Wissensmanagement“ (Reinmann 2008, S. 49) in den Blick zu nehmen. Das übergreifende Ziel bestand deshalb darin, ein theoriebasiertes und
praktikables Reflexionsinstrument zu entwickeln, das es den genannten Akteuren ermöglicht, ihr pädagogisches Arbeitshandeln respektive ihren Umgang mit lehrbezogenem Wissen aus
einer wissensmanagementtheoretischen Perspektive zu analysieren.
Im Vortrag beschreiben wir die theoretische Fundierung, die Entwicklung, den Aufbau und wesentliche Einsatzmöglichkeiten des Instruments LeWiMa (Online verfügbar als Open
Educational Resource unter: https://osf.io/cxbg8/). Es basiert in seiner Struktur auf dem Baustein-Modell von Probst et al. (2012). Die (Neu-)Entwicklung von bausteinspezifischen Fragen
(z.B. für den Bereich Wissensbewahrung: Wie gelingt Ihnen die Speicherung und Pflege von lehrbezogenem Wissen?) erfolgte, indem einschlägige Literatur zu Wissensmanagement (vgl.
u.a. Lehner 2019; Probst et al. 2012; Reinmann 2009) und verschiedene bestehende Wissensmanagement-Instrumente für Unternehmen (vgl. u.a. Deutsche Bank & Fraunhofer IAO 1999;
Hopf 2009) ausgewertet wurden. Neben der Übernahme und/oder Adaption bestehender Fragen, wurden neue in Anlehnung an das S2PS2-Prinzip von Kruse (2014, S. 234) entwickelt.
Anschließend wurde das Instrument einem qualitativen Pretest unterzogen (N = 4).
LeWiMa hilft Dozierenden dabei, ihr lehrbezogenes Wissensmanagement systematisch zu reflektieren, etwaige Verbesserungspotenziale, Kompetenz- und Fortbildungsbedarfe zu
erkennen und bedarfsorientierte Maßnahmen zu ergreifen, durch die sie ihre Lehre mittel- und langfristig effizienter, systematischer, offener und nachhaltiger gestalten können. Dadurch
kann es einen Beitrag zur Entwicklung pädagogischer Professionalität und zur Qualitätssicherung in der Hochschullehre leisten.
und Lehr-/Lernmaterialien. Lehre ist jedoch häufig Sache des Einzelnen und findet hinter verschlossenen Türen statt (vgl. Huber 2014, S. 23). Eine Adaption und stärkere Implementation
des betriebswirtschaftlichen Konzepts Wissensmanagement in die Hochschullehre kann helfen, die gemeinsame und systematische Nutzung und Pflege von hochschuldidaktischen Lehr-
Lernmaterialien zu unterstützen (vgl. Autor*innen 2021; Ebner et al. 2015, S. 77; Schweitzer et al. 2019, S. 5) und so die Qualitätsentwicklung in der Hochschullehre zu fördern.
Die Sichtung exemplarischer hochschuldidaktischer Einführungswerke zeigt, dass lehrbezogenes Wissensmanagement d.h. die systematische, effiziente und nachhaltige Nutzung von
Wissen im Kontext Lehre, bis dato nur selten thematisiert wird (vgl. u.a. Böss-Ostendorf & Senft 2018; Ulrich 2016). Dass Hochschuldozierende jedoch ein verstärktes Interesse für eine
nachhaltige, kollaborative und effiziente Gestaltung von Hochschullehre entwickeln, belegen aktuelle Entwicklungen, wie Open Pedagogy respektive Open Educational Practices (vgl. bspw.
Hegarty 2015, S. 2).
Um Reflexions- und damit auch Professionalisierungsprozesse von Dozierenden anzuregen und zu fördern, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie hochschuldidaktische
Weiterbildungsangebote sowie Instrumente zur Selbstreflexion (u.a. Evaluationsbögen, Leitfäden) (vgl. Lindemann 2019, S. 206f.; Ulrich 2016, S. 191–197). Obgleich es Instrumente und
Checklisten zur Reflexion von Wissensmanagement in Organisationen gibt (vgl. z.B. Hopf 2009; Mertins, Heisig & Finke, 2001), fehlt bislang ein Instrument, welches es Dozierenden an
Hochschulen erlaubt, ihr „persönliches Wissensmanagement“ (Reinmann 2008, S. 49) in den Blick zu nehmen. Das übergreifende Ziel bestand deshalb darin, ein theoriebasiertes und
praktikables Reflexionsinstrument zu entwickeln, das es den genannten Akteuren ermöglicht, ihr pädagogisches Arbeitshandeln respektive ihren Umgang mit lehrbezogenem Wissen aus
einer wissensmanagementtheoretischen Perspektive zu analysieren.
Im Vortrag beschreiben wir die theoretische Fundierung, die Entwicklung, den Aufbau und wesentliche Einsatzmöglichkeiten des Instruments LeWiMa (Online verfügbar als Open
Educational Resource unter: https://osf.io/cxbg8/). Es basiert in seiner Struktur auf dem Baustein-Modell von Probst et al. (2012). Die (Neu-)Entwicklung von bausteinspezifischen Fragen
(z.B. für den Bereich Wissensbewahrung: Wie gelingt Ihnen die Speicherung und Pflege von lehrbezogenem Wissen?) erfolgte, indem einschlägige Literatur zu Wissensmanagement (vgl.
u.a. Lehner 2019; Probst et al. 2012; Reinmann 2009) und verschiedene bestehende Wissensmanagement-Instrumente für Unternehmen (vgl. u.a. Deutsche Bank & Fraunhofer IAO 1999;
Hopf 2009) ausgewertet wurden. Neben der Übernahme und/oder Adaption bestehender Fragen, wurden neue in Anlehnung an das S2PS2-Prinzip von Kruse (2014, S. 234) entwickelt.
Anschließend wurde das Instrument einem qualitativen Pretest unterzogen (N = 4).
LeWiMa hilft Dozierenden dabei, ihr lehrbezogenes Wissensmanagement systematisch zu reflektieren, etwaige Verbesserungspotenziale, Kompetenz- und Fortbildungsbedarfe zu
erkennen und bedarfsorientierte Maßnahmen zu ergreifen, durch die sie ihre Lehre mittel- und langfristig effizienter, systematischer, offener und nachhaltiger gestalten können. Dadurch
kann es einen Beitrag zur Entwicklung pädagogischer Professionalität und zur Qualitätssicherung in der Hochschullehre leisten.
Language
German
HSG Classification
contribution to scientific community
Event Title
16. GfHf-Tagung „Qualität im Hochschulsystem: Kontroversen, Potenziale sowie An- forderungen in der Hochschulforschung
Event Location
Justus-Liebig Universität in Gießen
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
264913