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Alkoholiker am Steuer: Wie eine falsch getestete Nullhypothese die Verkehrssicherheit gefährden kann
Journal
Aktuelle Juristische Praxis (AJP)
ISSN
1660-3362
Type
journal article
Date Issued
2014-12-01
Author(s)
Abstract (De)
Die Haaranalyse auf Ethylglucuronid (EtG) ist eine Methode, um den Alkoholkonsum einer Person über einen längeren Zeitraum zu ermitteln, und hat seit Mitte des letzten Jahrzehnts in der Verkehrsmedizin eine grosse Bedeutung erlangt. Das Bundesgericht stellte jüngst allgemeine Leitlinien auf, wie Haaranalysen auf EtG im Zusammenhang mit dem Abstinenznachweis nach einem Sicherungsentzug des Führerausweises zu interpretieren sind. Der Autor zeigt unter anderem gestützt auf Konzepte aus der induktiven Statistik, dass sich die Haaranalyse auf EtG nicht für den Abstinenzbeweis eignet. Die Praxis des Bundesgerichts führt dazu, dass vielen Nichtabstinenten der Abstinenzbeweis gelingen wird. Zudem überschiesst die Auflage einer Totalabstinenz, da diese auch dann zu beachten ist, wenn die betroffene Person nicht am motorisierten Verkehr teilzunehmen gedenkt. Der neue Art. 17a Abs. 2 SVG, der den Einsatz von Alkohol-Wegfahrsperren nach einem alkoholbedingten Sicherungsentzug vorschreibt, wird zwar die Verkehrssicherheit besser gewährleisten als heute, nicht aber die Verhältnismässigkeit. Der Autor macht deshalb einen Vorschlag, wie dem Verhältnismässigkeitsgrundsatz in diesem Bereich de lege lata et ferenda zum Durchbruch verholfen werden könnte.
Language
German
Keywords
Strassenverkehrsrecht
Haaranalyse
Ethylglucuronid
Sicherungsentzug
Statistik
Alkohol-Wegfahrsperre
HSG Classification
contribution to practical use / society
Refereed
No
Publisher
Dike Verl.
Publisher place
Zürich
Number
12
Start page
1636
End page
1645
Pages
10
Subject(s)
Division(s)
Eprints ID
243191